Der Anlass ist dringlich - der Auftakt ein Fest: Die Eröffnung für 10 Tage Hamburg und 5 Tage Wien in der Festivalzentrale Gängeviertel mit Rundgängen und Umherschweifen, mit sich-verlaufen und Programmübersicht, mit Einführung und Ausschweifung, mit Orte-finden und in-ungeplantes-hineinstolpern, mit einem musizierenden Ballett und forschenden Künstler*innen, mit Freund*innen legen auf für Freund*innen. Es wird warm sein oder regnen. Es wird ein Traum.
Trotz akutem Wohnungsmangel stehen in vielen Städten Europas Büro- und Industrieflächen leer. 'Les Garages‘ bietet einen experimentellen Vorschlag wie diese Räume temporär als Unterkunft genutzt werden können. Sechs verschiedene Module wurden von unterschiedlichen Architektengruppen entworfen, gebaut und über ein Jahr bewohnt.
Können Ausstellungsräume auch Wohnräume sein? Welche künstlerischen Eingriffe können das Thema Wohnen neu beleuchten und möglicherweise gar Lösungen für die Zukunft anbieten. Neben dem Shelter Shop, dem Privacy Room und Bed&Breakfast wird dieses Projekt noch weitere Angebote schaffen und zum Mitmachen einladen.
Die besten Gedanken entstehen oft nachts, am Tresen, wenn die offiziellen Bühnen geschlossen sind. Deshalb gibt es auf diesem Urbani7e! ein neues Format: Beim Feed-Back-Brunch tauschen wir Ideen aus der vergangenen Nacht, diskutieren informell beim Frühstück, bringen uneingeladene Gesichtspunkte ein und spinnen die größenwahnsinnigen Projekte weiter, die für gewöhnlich erst nach Mitternacht blühen. Praktisch: Anlaufpunkt und informelle Verteilstation für Tagesprogramm, Workshops und später Angekommene.
In der Linken dominiert traditionell das Wort. Doch Soziale Bewegungen in Hamburg sind ohne musikalische Beteiligung gar nicht denkbar. Seit der Besetzung der Hafenstrasse halten Musiker*innen Fühlung mit emanzipatorischen Bewegungen, entwickeln neue Interventionsformate, definieren Räume neu, schaffen hedonistische Settings, in denen das politische Denken eine neue Richtung einschlagen kann. Bei Urbani7e Hamburg kommentiert nicht der Redner die Musik, sondern umgekehrt: Jeder Vortrag bekommt eine musikalische Antwort.
Zanny Beggs Projekt Undrawing the Line bringt Interessierte und Refugees an einen Zeichentisch. Auf Basis von Erzählungen und Mythen entstehen Linienzeichnungen, die vor Ort eingescannt zu 3D Graphiken zusammengesetzt werden und als großformatige, epische Murals ausgestellt werden. Die erschliessen sich am besten mit dem Blick durch die klassische 3D-Brille.
… zu Konfliktorten, Aneignungsprozessen, neuen kollektiven Planungs-Verfahren, verlorenen und gewonnen Auseinandersetzungen und selbstorganisierten Projekten vor dem neoliberalen Gentrifizierungshintergrund Kiez: PlanBude, WohlVille, Golden Pudel Klub im Wiederaufbau, Gezi Park Fiction u.v.m.
„Für diese eine Nacht kannst du im Wummern des Viertels meine Präsenz wahrnehmen. Manche nennen mich moon facilitator. Dieser Abend kann unserer sein. Ob unsere Nachrichten einander erreichen werden, das wissen wir nicht. Falls wir aufeinander stoßen, wirst du meine Nachricht erkennen und wir können uns verbinden. Ich brauche deine Nachrichten, um dich begleiten zu können. Wenn du bereit bist, führe ich dich heraus und weiter hinein in die dichte Einsamkeit der dämmernden Stadt."
Wie schafft man Situationen, die das Helfer-Opfer-Verhältnis sprengen - zugunsten eines SichGegenseitigSchlauerMachens? Der Juwelier des Ostens hat ein feines interkulturelles Restaurant in Eimsbüttel gegründet, WohlVille setzt sich für ein Gemeinschaftsprojekt mitten in St. Pauli ein. Mit Niels Boeing und Filomeno Fusco.
„Welcome to Your Lobby“ steht im Eingangscafé des Grandhotel Cosmopolis. Der Slogan ist mehr als ein doppelt wahres Wortspiel, sondern ernsthaftes Programm: Der Planung des Hotels „mit und ohne Asyl“ ging die Gründung der Lobby voraus. Das Konzept des Hauses wurde von Künstler*innen aus der räumlichen sozialen Praxis entwickelt: Erst der kunstgeprägte Treffpunkt, dann die Unterbringung.
Seit den 90ern ist das Liverpooler Arbeiterviertel dem Abriss geweiht. Die Stimmung verdunkelt sich zwischen den leeren Häusern mit ihren vom Amt schwarz zugenagelten Fenstern. Der Umschwung beginnt, als 2005 einige Frauen die "boarded up windows" bemalen. Dann legen die Nachbarinnen Gärten auf den leeren Grundstücken an, gründen einen Strassenmarkt und beginnen, sich selbst zu organisieren. Heute gehört das komplette Viertel der Community. Michael Simon gehört zur Selbstverwaltung und berichtet.
Das junge, aktivistische Hip-Hop-Kollektiv United People ist ein Zusammenschluss der Hamburger Gruppen Auslända Connexion, Mapuche und Asmaras World Refugee Support. Sie machen Musik, Antirassistische Politik, geben selbstorganisierte Sprachkurse für Refugees, und organisieren jede Woche das Streetknowledge-Programm: "Die Strasse braucht Zusammenhalt. Wir tauschen uns aus und lernen voneinander. Knowledge is power!"
Obwohl es immer mehr interessante soziale und kulturelle Einzelprojekte gibt, wird die Chance auf eine Wohnung für die ärmere Hälfte der Bevölkerung immer schlechter. Zeit, das System dahinter in den Focus zu nehmen, zu analysieren – und zu ändern. Zeit, dickere Bretter zu bohren: Mietgesetzgebung, Wohnbaupolitik, Förderinstrumente.
Die Redakteurin von bauwelt.de ist immer wieder verantwortlich für besonders gelungene Themenhefte, die die Architekturen des Alltags analysieren und deren Qualitäten anschaulich machen. Ihr Vortrag über migrantische Architektur rückt eine übersehene Bau- und Stadtentwicklungspraxis in den Focus – und konfrontiert die „Arrival City“ mit dem behördlich geplanten Notstandsurbanismus.
Gabriele von Stritzky vom CULTUREconnection e.V. gibt Einblicke in die räumliche Organisation der Unterbringung von Geflüchteten und analysiert die gesetzlichen Begrenzungen und ihre Auswirkungen auf das Zusammenleben. Sie diskutiert die Auswirkungen von Stadtplanung auf die grundlegendsten Bedürfnisse geflüchteter Menschen.
2013 gründete die Künstlerin Marina Naprushkina Neue Nachbarschaft // Moabit. Heute eine der größten Flüchtlingsinitiativen Berlins, sieht Naprushkina den Ort eher nicht als ihr Kunstprojekt. „Die anarchische Sprachschule ist ein Kollektiv der besonderen Art, das sich jedesmal neu formiert. Ohne Stundenplan und Abschlusszeugnis. Irgend etwas scheint Marina Naprushkina richtig zu machen.” wundert sich das ZDF.
Wie Orte des Gemeinsamen gemeinsam entwickeln? Wie lässt sich die Frage der Skalierbarkeit auf Hamburg übertragen – und wie ganz konkret umsetzen? Anhand von zwei Hamburger Orten wollen wir das Wissen aus den vorgestellten Projekten des urbani7e! übertragen und für eine Stadt der Vielen durch arbeiten.
Mit dem modularen Raumsystem XYZ OPEN CITY wollen wir das Erdgeschoss der Fabrique im Gängeviertel für das urbani7e umnutzen: in einem kollektiven Prozess soll ein exemplarisches Wohnsetting entstehen, das Basis und darüber hinaus Plattform für die Festival-Ausstellung des urbani7e ist. Das konkrete Arrangement entscheiden die Teilnehmer_innen vor Ort.
Regisseurin Angelika Levi zeigt ihren künstlerischen Film über Kotti & Co. In der Nacht des 26. Mai 2012 zimmerten einige Bewohner der Sozialwohnungen am Kottbusser Tor, mehrheitlich türkischstämmige Nachbar*innen, aus Europaletten ein Protesthaus zusammen. Sie nannten es „Gecekondu“, aus dem Türkischen übersetzt heißt das: „Über Nacht erbaut“.
Die Messehallen als neues gemischtes Wohnquartier? Die Hamburger Architektin Karin Loosen stellt die kontrovers diskutierten Ergebnisse aus den Stadtplanungsworkshops der Hamburgischen Architektenkammer vor. Christopher Dell und Christoph T. Hermann präsentieren eine brandneue 1:1 Studie der Urban Design Summeracademy für einen Gemeinschaftspavillion für Geflüchtete in Poppenbüttel.
Während der Festivaltage wird im MOM-Artspace in der Fabrique im Gängeviertel eine Ausstellung um eine Struktur von XYZ Open City herumwachsen. Besucher*innen fassen Erkenntnisse und Beobachtungen aus den Talks und Workshops zusammen, und entfalten an den Wänden eine Tool-Box möglicher Planungs- und Aneignungsmethoden für eine bessere Stadtentwicklung. Ausserdem entseht ein kollektives Gruppenfoto des Festivals, von Anna Graber und Vera Kluser zum „Wimmelbild“ zusammengesetzt. Vorbeischauen, was man verpasst hat, sich inspirieren lassen und kommentieren ...
Ein stadtgeschichtlicher Rundgang durch Dulsberg mit Jörg Seifert (HCU/ Denkmalschutzamt). Wie Wohnungsnot bekämpfen? Nach dem ersten Weltkrieg antwortete man darauf mit großflächigen Neubausiedlungen in Backsteinbauweise, die kostengünstiges, leistbares und städtebaulich ädaquates Wohnen verwirklichen sollten. Erst mit den Gebieten um die Innenstadt sei Hamburg auch zu einer „Wohnstadt“ geworden, so der damalige Hamburger Baudirektor Fritz Schumacher.
Die Architekten gaupenraub+/- aus Wien haben ein menschliches Haus für Wohnungslose und Studierende gebaut, das urbane Wohnqualität aus knappem Raum herausholt. Stefan Karrenbauer von der Wohnungslosen-Zeitung Hinz & Kunzt konfrontiert die Innovation mit der Hamburger Unterkunfts-Realität.
Viele Kunst- und Kulturorte leisten einen relevanten Beitrag für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung. Sie zeichnen sich durch Offenheit aus, bringen unterschiedliche Stadtbewohner zusammen, produzieren eine alternative Ästhetik im Stadtraum, sind Bühnen für Zukunftsvisionen und ermöglichen gemeinschaftliche Arbeits- und Wohnformen. Sie sind „Möglichkeitsräume“ in unseren weitgehend durchgeplanten und formalisieren Städten.
Unter dem Motto „Nutze das Provisorium und sorge dafür, dass später alle diesem Zustand nachweinen…“ organisierten die Künstler*innen Margit Czenki und Christoph Schäfer eine beschleunigte Wunschproduktion für diesen temporären Campus der Zeppelin Universität.
“Culture and aesthetics have a fundamental role to play in public discourse, citizen involvement, and exercising the everyday right to the city. But how?“ fragt sich der Congress on Public Spaces in Kaunas & Vilnius etwas ganz ähnliches wie das Urbani7e! Festival in Hamburg. Da zeitgleich, nutzen wir die Gelegenheit zum kurzen Austausch darüber, wie sich diese Praktiken skalieren - mit der queen of urban tactics, Doina Petrescu vom Atelier d‘Architecture Autogerée (Paris) und dem Organisator des Kongresses, Gedeminas Urbonas, Direktor des Program in Art, Culture and Technology am Massachusetts Institute of Technology.
Michael Klein (Wien): "Wenn heute Strategien gegen die Wohnungskrise entwickelt – und bisweilen vorschnell als utopisch abgetan – werden, bleibt ausgeblendet, dass die Geschichte eine Reihe durchaus erfolgreicher Strategien zur Begegnung der Wohnungsfrage kennt: etwa das Programm des Gemeindebaus im Roten Wien der 1920er Jahre. Noch weniger bekannt sind die informellen und selbstorganisierten Anfänge dieses Programms – die Wiener Siedler*innenbewegung. "
Lässt sich Aneignung und „Selbermachen“ hochskalieren? Neubauten für 10 Millionen Menschen in 12 Jahren: Wie das geht, zeigt das Kölner Büro BeL auf der aktuellen Biennale in Venedig. Dabei setzen die Architekten auf eine Kombination aus effizienten Großstrukturen und 50% Selbstbau, auf citynahen Neubau statt Obergrenzen Panik.
Wie lässt sich das lokale Wissen, das Wissen der Straße, in die Planung eines Neubaus übertragen? Wie kann die urbane Alltagspraxis zum richtungsweisenden Faktor von Stadtentwicklung werden? Knack‘ den St. Pauli Code: Der beispiellos gründliche Beteiligungsprozess für die neuen Esso-Häuser ging aus der selbstorganisierten Stadtteilkonferenz „St. Pauli selber machen“ hervor – und hat der Planung an der Reeperbahn eine neue Qualität gegeben.
ExRotaprint haben im Wedding ein völlig neues Eigentumsmodell entwickelt, um dauerhaft Gewerbe mit sozialem und kulturellen Mehrwert abzusichern. Die fux eG in Altona kennt das Modell - und hat dennoch eine Genossenschaft gegründet, für frappant, dock-europe und viele andere. Beide Projekte sind groß - und hochintelligent. Musst du kennen! Mach' das nach!
Die hypnotische Elektronikerin aus der interventionistischen ILL Jugend gibt einen tanzbaren Vorgeschmack auf die zukünftige Atmosphären im kollektiviert wiederaufgebauten Golden Pudel Club.
Die Montagstiftung Urbane Räume untersucht und sammelt derzeit Informationen zu unabhängigen und gemeinnützigen Projekten – mit dem Ziel, aus diesen Praxen eine politische und fördertechnische Agenda aufzustellen, wie sich die Hürden beseitigen lassen, die Rahmenbedingungen verändern ließen, welche Hebel angesetzt werden müssten.
Fünf Tage lang wurde an mehreren Case Studies gearbeitet. Wer's verpasst hat, bekommt eine Präsentation der Ergebnisse aus den Workshops: Wie sieht sie aus, die Ankunftsstadt? Wie müsste sich die Planungskultur ändern? Welche Besitzverhältnisse können Gemeinsame Orte dauerhaft absichern? Wie schaffen wir Platz für die Plattformen des Austauschs, die Arbeitsplätze der Zukunft?
Ganz selten gibt es Momente, in denen es sozialen Bewegungen gelingt, die Stadt zum fliegen zu bringen. Die Besetzung des Gängeviertels war so ein Moment: Mitten in Hamburgs Innenstadt passierte das Unwahrscheinliche, die Häuser öffneten sich, die Stadt bekam ein Viertel geschenkt, einen Möglichkeitsraum, von dessen Existenz sie gar nichts wusste.
Zunehmend bestimmt die finanzdominierte Immobilienverwertung darüber, wer noch wo wohnen darf. Der Streit von Kotti & Co mit der „Deutsche Wohnen“ ist deshalb von Bedeutung über Berlin hinaus. Und anders als die meisten Mieter*innenproteste, steigen die Aktiven vom Kottbusser Tor auch in die Auseinandersetzung mit den politisch-wirtschaftlichen Strukturen ein.
Wissen – selbstorganisiert: „Bildung an der Autonomen Schule Zürich (ASZ) geht über das reine Erlernen eines Faches hinaus. Gemeinsam arbeiten wir an einem kritischen Verständnis politischer, wirtschaftlicher und sozialer Verhältnisse. Mit dem Ziel, diese Verhältnisse zu verändern und unser Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen.“
Achtung, Maßstabs-Sprung! In der Initiative Haus der Statistik müssen Leute sein, die sich beim Anblick von Hochhäusern der Moderne vorstellen, was man da drin alles sinnvolles machen könnte! Im Summer of Migration 2015 entstanden, hat die Initiative sich keine kleine Aufgabe gestellt: Die Übernahme und Neudefinition eines ganzes Ensemble aus den Sechzigerjahren.
mit Elke Rauth (dérive, Wien), Bodo Hafke (Baudezernent Hamburg-Mitte), Claudius Lieven (Stabsstelle Stadtwerkstatt und Partizipation, FHH), Daniela Brahm (Künstlerin, ExRotaprint, angefragt), Anselm Sprandel (Flüchtlingskoordinator FHH, angefragt), Christoph Schäfer (Künstler, PlanBude), Mahdeya Abuoudah (Ingenieurin) Moderation: Prof. Michael Koch (HCU), Renée Tribble (PlanBude)
urbanize! lädt zur Eröffnungsparade mit Tröten, Pauken und Trompeten: Mit einem Umzug als Mittel der Artikulation und Sinnbild eines sich immer schneller drehenden Immobilien-Karussels begibt sich das Festival auf die Straße, um für eine vielfältige Stadt die Trommel zu schlagen und der fortschreitenden Ökonomisierung den Marsch zu blasen.
Nach dem Umzug folgt der Einzug: Mit dem Diskurs von 10 prallen Hamburger Festivaltagen im Karton bezieht urbanize! die Festivalzentrale. Zum Auftakt packen wir aus und legen los mit hanseatischem DIY-Spirit und wienerischer Rundumversorgung. Im formidablen Ambiente des Grand Etablissement Gschwandner lädt urbanize! zur Eröffnungsgala mit der Planbude und »Was bisher geschah ...« im fast forward Modus, Festivalvorschau Wien und Leckerbissen von A Wiener, halal!, dem mobilen Halal-Würstelstand der Brunnenpassage.
Um 21 Uhr übernimmt Couscous mit einer auditiv-visuellen Abschweif-Performance zwischen Ottakring und Murud, Bläsern und Saz, Perkussion und Electronics: Kulturelle Übersetzungsfehler bilden den Nährboden für den Sound von Couscous, gespeist aus Missverständnissen und Neukombinationen von auditiven und visuellen Bruchstücken des Urbanen. Seit 2006 realisiert das Quartett seine eigene Filmmusik, seinen eigenen Musikfilm. Fünfter, gleichberechtigter Mitspieler ist immer der O-Ton der Projektion: Der Kamerablick aus dem Bus- oder Zugfenster, auf Kräne und Müllwägen fängt Alltagsroutinen und Mikro-Dramen ein, die in der Performance von Couscous zu immer neuen Klangwelten verschmelzen.
Am 13. und 14. Oktober 2016 treffen sich internationale Akteurinnen und Akteure einer neuen urbanen Praxis aus Architektur, Stadtplanung, Kunst, Design, Aktivismus, Stadtforschung, Verwaltung und Politik in Wien. Im Grand Etablissement Gschwandner lädt der Open Space zur Erkundung von Strategien, Mustern und Modellen einer selbstorganisierten Koproduktion von Stadt und deren Potenziale für die Stadt der Zukunft. Das Open Space Format eröffnet einen Raum der Selbstbestimmung, der Selbstorganisation und des voneinander Lernens. [AUSGEBUCHT]
In Hernals erproben sich seit vielen Jahren zahlreiche AkteurInnen durch aktive Nachbarschaftshilfe, selbstorganisierte Grätzelfeste, Straßenbegrünungen, Ausstellungen oder künstlerische Stadterkundungen in kooperativer Stadtgestaltung. Die Nachbarschaftstour mit der Gebietsbetreuung Stadterneuerung in die Umgebung des Grand Etablissement Gschwandner besucht Orte und trifft Menschen, die sich aktiv für ihr Grätzel einsetzen.
Es wird aufgerufen: Das Verfahren 345Gh76: »Vestwerk – big living TH4 GmbH & Co KG« GEGEN »pica pica – Verein zur Förderung interdisziplinärer Kunst und Kultur«. »You're being sued« ist ein GAME in die Tiefen und Untiefen des Wiener mo.ë. Die Spieler*innen gambeln sich durch Dominoeffekte und Kettenreaktionen. Doch Vorsicht, der nächste Nervenzusammenbruch lauert schon ums Eck. [AUSGEBUCHT]
Es wird aufgerufen: Das Verfahren 345Gh76: »Vestwerk – big living TH4 GmbH & Co KG« GEGEN »pica pica – Verein zur Förderung interdisziplinärer Kunst und Kultur«. »You're being sued« ist ein GAME in die Tiefen und Untiefen des Wiener mo.ë. Die Spieler*innen gambeln sich durch Dominoeffekte und Kettenreaktionen. Doch Vorsicht, der nächste Nervenzusammenbruch lauert schon ums Eck.
In der urbanize! Festivalzentrale steht den BesucherInnen an vier von fünf Festivaltage eine Filmothek zur Verfügung, in der dieses Jahr drei Kurzfilme gezeigt werden. Darueberhinaus gibt es Mittschnitte aller Veranstaltungen von urbanize-Hamburg zu sehen. Die Kurzfilme können am Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag von 18 bis 24 Uhr in der Festivalzentrale angeschaut werden. Am Samstag ist die Festivalzentrale im Geschwandner geschlossen.
Ein Abend im Zeichen der praktischen Erkundung einer selbstbestimmten Ko-Produktion von Stadt: Kurz und knackig, mit Zeit zum Fragen, Vernetzen und Austauschen. Mit Metrozones – Schule für Städtisches Handeln (Berlin), Migrating Kitchen (Wien), fux eG (Hamburg), EOOS – Social Furniture (Wien), Displaced (Wien) und Mietrebellen (Berlin).
Miete essen Seele auf erzählt die Geschichte des Protests der Mietergemeinschaft Kotti & Co in Berlin-Kreuzberg, der im Mai 2012 mit der Errichtung des Protesthauses Gecekondu (Türkisch für »über Nacht erbaut«) auf einem öffentlichen Platz seine erste sichtbare Manifestation fand. Was darauf folgt, ist nicht nur ein vehementes Einfordern des Rechts auf Stadt und damit ein Kampf gegen Verdrängung und Rassismus auf dem Wohnungsmarkt. Angelika Levis Film dokumentiert nämlich ebenfalls die vielfältigen Annäherungen, Begegnungen und letztlich auch neu entstandenen Freundschaften der heterogenen Bevölkerung des Kottbusser Tors.
Die Stadtexkursion »Wem gehört denn das?« lädt zur Reise durch die Praxis gemeinschaftlicher, sozialer Wiener Wohnmodelle der jüngeren Geschichte. Begleitet wird die Erkundung von der Eigentumsfrage, die diesen gebauten sozialen Gefügen zu Grunde liegt, ihnen innewohnt und ihre Entwicklung mitbestimmt.
Der Sandleitenhof, der größte Gemeindebau des Roten Wiens, ist weit mehr als nur Gebäude oder Unterkunft: Er verkörpert gebaute Ideologie ebenso wie konkrete Utopie. Die Auswirkungen dieser Zeitgeist-Manifestationen auf ihre Bewohnerinnen und Bewohner haben sich im Lauf der Jahre naturgemäß verändert. Im Fokus der Stadterkundung stehen Architektur und Geschichte des Sandleitenhofs und das gesellschaftspolitische Programm dahinter, als auch die hier seit mehreren Jahren verorteten künstlerisch-situativen Erkundungen der Kunstinitiative SOHO in Ottakring, die sich mit der Gegenwart und Zukunft des Sandleitenhofs beschäftigen.
Ein Abend im Zeichen der praktischen Erkundung einer selbstbestimmten Ko-Produktion von Stadt: Kurz und knackig, mit Zeit zum Fragen, Vernetzen und Austauschen. Mit Grandhotel Cosmopolis (Augsburg), Prosa/Flüchtlinge Willkommen (Wien), NeNa1 (Zürich), Brunnenpassage (Wien), mo.ë (Wien) und der Planbude (Hamburg).
Der Film Case Studies NL dokumentiert die Vielfalt von sieben alternativen Wohnprojekte in den Niederlanden. Dabei eint die BewohnerInnen der gemeinsame Traum vom maßgeschneiderten Wohnen und der damit verbundenen Freiheit. Das Erreichen dieser Ziele fordert ihnen die konkrete Auseinandersetzung mit individuellen wie kollektiven Utopien ab und darüber hinaus noch einiges an Eigenverantwortlichkeit, Anpassungsfähigkeit, Durchhaltevermögen und die Fähigkeit zum Konsens. Getragen werden sie jedoch von der Dynamik der Gemeinschaft und dem Teilen einer Vision, an der man gemeinsam arbeitet, bis man diese und dadurch auch ein kleines bisschen sich selbst verwirklicht hat.
Visuelle und musikalische Ausdrucksmittel sind integraler Teil der stadtpolitischen Proteste in Hamburg. Denn die Stadt der Vielen braucht mehr als Sprache, um Themen in den Raum zu tragen, zu übersetzen, breit verständlich auf den Punkt zu bringen: Der Workshop Design for Activism mit den Hamburger KünstlerInnen und StadtaktivistInnen Margit Czenki und Christoph Schäfer präsentiert und erprobt hands on künstlerische Strategien für die stadtpolitische Mobilisierung.
Die Kosten des Wohnbaus bestehen zu einem hohen Prozentsatz aus Finanzierungskosten und den Gewinnen von Bauträgern und Eigentümern. Der Workshop erklärt, warum das so ist und welche alternativen Finanzierungsmöglichkeiten es gibt, um leistbares Wohnen für alle zu ermöglichen.
In vielen Teilen Europas beschreiten Bewohner und Bewohnerinnen von Städten selbstorganisiert neue Wege, um Alternativen für eine zukunftsweisende Entwicklung ihrer Nachbarschaften in der Praxis zu erproben. Wie aber können die facettenreichen Erfahrungen der Einzelprojekte in den größeren Maßstab der Stadtplanung einfließen? Lassen sich kommunal und commons zusammendenken?
Es wird aufgerufen, das Verfahren 345Gh76: »Vestwerk – big living TH4 GmbH & Co KG« GEGEN »pica pica – Verein zur Förderung interdisziplinärer Kunst und Kultur«. »You're being sued« ist ein GAME in die Tiefen und Untiefen des Wiener mo.ë. Die Spieler*innen gambeln sich durch Dominoeffekte und Kettenreaktionen. Doch Vorsicht, der nächste Nervenzusammenbruch lauert schon ums Eck.
Ab 21 Uhr urbanize! Festivalbar im mo.ë mit DJ POWER.
Das 285.000 m2 große Ihme-Zentrum, ein monströses brutalistisches Wohn-, Büro- und (ehemaliges) Einkaufszentrum in Hannover, bildet ein Monument des hochverdichteten Städtebaus der 1970er Jahre. Im Geiste der damals omnipräsenten Fortschrittsbegeisterung entstanden, haben Misswirtschaft und Immobilienspekulation dem einstigen Vorzeigeprojekt in den vergangenen Jahrzehnten schwer zugesetzt. Das filmische Porträt von Constantin Alexander und Hendrik Millauer dokumentiert vergangene Utopien und gegenwärtige Visionen der Initiativen aus BewohnerInnen, ArchitektInnen und der lokalen Kreativszene, die mit vielfältigen Ideen für eine nachhaltige Transformation Aufbruchstimmung erzeugen, an deren Ende vielleicht irgendwann das Ihme-Zentrum als »neues Wahrzeichen für Hannover« stehen wird.
Laboratoire dérive macht die Stadt zum Forschungsobjekt. Inspiriert von der Situationistischen Internationalen und der Psychogeographie bestimmen die Würfel die Richtung des ziellosen Driftens, geleitet von Plätzen, Straßen und Orten selbst. Es gilt nichts und alles zu erforschen, in einem weitgehend planungs- und erwartungslosen Zustand. Dokumentation (Foto, Film, Logbuch, Zeichnung, Audio) nach Wahl.
Debatten über Landnutzung folgen meist wirtschaftlichen Partikularinteressen aus altbewährten Wachstumslogiken heraus, die zahlreiche Widersprüche produzieren. Grammatik der Dringlichkeiten (GdD) lädt zu einer experimentellen Versuchsanordnung nach Rothneusiedl, einem politisch umkämpften Terrain im Süden Wiens.
Nach 15 Tagen urbanize! Festival lassen wir nicht nur die Ereignisse in Hamburg und Wien Revue passieren, sondern blicken mit der Premiere der Festivaldokumentation 2015 von Andrea Seidling auch gleich um ein ganzes Jahr zurück. Nach dem Screening laden wir zum Festival-Farewell, um bei Speis, Trank und Musik zu feiern und ein Abschiedstränchen zu verdrücken. Wir sehen uns in der Festivalzentrale im Grand Etablissement Gschwandner!
»Do It Together« lautete das Motto von urbanize! 2015 zur Erkundung von Perspektiven eines kooperativen Urbanismus. Noch vor Festivalstart wurde die Festivalzentrale über Nacht zur Notunterkunft für geflüchtete Menschen und der »Cooperative Playground« des Festivals, eine Mischung aus offenem Wissensraum, sozialem Labor, Werkstatt und Ausstellung, zu einem Lernfeld praktischer Solidarität. Die Dokumenation Co-Operation Place Itself der Filmemacherin Andrea Seidling begleitet das Geschehen durch 10 ungewöhnliche Festivaltage.