Das 285.000 m2 große Ihme-Zentrum, ein monströses brutalistisches Wohn-, Büro- und (ehemaliges) Einkaufszentrum in Hannover, bildet ein Monument des hochverdichteten Städtebaus der 1970er Jahre. Im Geiste der damals omnipräsenten Fortschrittsbegeisterung entstanden, haben Misswirtschaft und Immobilienspekulation dem einstigen Vorzeigeprojekt in den vergangenen Jahrzehnten schwer zugesetzt. Das filmische Porträt von Constantin Alexander und Hendrik Millauer dokumentiert vergangene Utopien und gegenwärtige Visionen der Initiativen aus BewohnerInnen, ArchitektInnen und der lokalen Kreativszene, die mit vielfältigen Ideen für eine nachhaltige Transformation Aufbruchstimmung erzeugen, an deren Ende vielleicht irgendwann das Ihme-Zentrum als »neues Wahrzeichen für Hannover« stehen wird.
Laboratoire dérive macht die Stadt zum Forschungsobjekt. Inspiriert von der Situationistischen Internationalen und der Psychogeographie bestimmen die Würfel die Richtung des ziellosen Driftens, geleitet von Plätzen, Straßen und Orten selbst. Es gilt nichts und alles zu erforschen, in einem weitgehend planungs- und erwartungslosen Zustand. Dokumentation (Foto, Film, Logbuch, Zeichnung, Audio) nach Wahl.
Debatten über Landnutzung folgen meist wirtschaftlichen Partikularinteressen aus altbewährten Wachstumslogiken heraus, die zahlreiche Widersprüche produzieren. Grammatik der Dringlichkeiten (GdD) lädt zu einer experimentellen Versuchsanordnung nach Rothneusiedl, einem politisch umkämpften Terrain im Süden Wiens.
Nach 15 Tagen urbanize! Festival lassen wir nicht nur die Ereignisse in Hamburg und Wien Revue passieren, sondern blicken mit der Premiere der Festivaldokumentation 2015 von Andrea Seidling auch gleich um ein ganzes Jahr zurück. Nach dem Screening laden wir zum Festival-Farewell, um bei Speis, Trank und Musik zu feiern und ein Abschiedstränchen zu verdrücken. Wir sehen uns in der Festivalzentrale im Grand Etablissement Gschwandner!
»Do It Together« lautete das Motto von urbanize! 2015 zur Erkundung von Perspektiven eines kooperativen Urbanismus. Noch vor Festivalstart wurde die Festivalzentrale über Nacht zur Notunterkunft für geflüchtete Menschen und der »Cooperative Playground« des Festivals, eine Mischung aus offenem Wissensraum, sozialem Labor, Werkstatt und Ausstellung, zu einem Lernfeld praktischer Solidarität. Die Dokumenation Co-Operation Place Itself der Filmemacherin Andrea Seidling begleitet das Geschehen durch 10 ungewöhnliche Festivaltage.