Das Gängeviertel
Komm in die Gänge: Statt 24 Stunden bleiben wir 99 Jahre
01.10.2016 16:00 Fabrique im Gängeviertel I Valentinskamp 34a, 20355 Hamburg I Anreise: U2 Gänsemarkt

Ganz selten gibt es Momente, in denen es sozialen Bewegungen gelingt, die Stadt zum fliegen zu bringen. Die Besetzung des Gängeviertels war so ein Moment: Mitten in Hamburgs Innenstadt passierte das Unwahrscheinliche, die Häuser öffneten sich, die Stadt bekam ein Viertel geschenkt, einen Möglichkeitsraum, von dessen Existenz sie gar nichts wusste.


René Gabriel

Ganz selten gibt es Momente, in denen es sozialen Bewegungen gelingt, die Stadt zum fliegen zu bringen. Die Besetzung des Gängeviertels war so ein Moment: Mitten in Hamburgs Innenstadt passierte das Unwahrscheinliche, die Häuser öffneten sich, die Stadt bekam ein Viertel geschenkt, einen Möglichkeitsraum, von dessen Existenz sie gar nichts wusste. Plötzlich gab es ein Loch in der Karte des neoliberalen Eigentumsregimes. Dann, trotz des Erfolgs, holt – nein: nicht die Wirklichkeit – sondern die Verwaltungszähigkeit das Projekt ein. Die Chance, via Kunst einen Umgang mit dem Informellen zu erproben und zu lernen, also etwas, was unsere Städte und Verwaltungen sehr nötig haben, wird nicht wahrgenommen, verspielt, kostet Nerven, verprasst Lebenszeit zahlreicher Aktiver, erzwingt falsche Entscheidungen. Trotzdem ist das Gängeviertel bis heute ein Ort, wo man körperlich erfahren kann, wie Aneignung ein ganzes Viertel umcodiert und neu definiert. Ein Krimi: Wird es dem Viertel gelingen, sich endgültig rauszukatapultieren aus Behördengängelei und Eigentumsordnung?


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Hamburg, Besetzung, Kunst, Aktivismus, Selbstorganisation